Praxisphasen in der Klinik: Ein Spagat zwischen Verpflichtungen

Die Praxisphasen in der Klinik können für Studierende ganz schön fordernd sein. Neben den Herausforderungen in der Klinik muss ein Spagat zu anderen Verpflichtungen gefunden werden. Wie dieses Problem zustande kommt und wahrgenommen wird, berichtet Hendrik aus seinem Studium.

„Was war eigentlich am anstrengendsten im Studium?“ Diese Frage wurde ich letztens von einem Studieninteressenten gefragt. Natürlich gab es einige anspruchsvolle Klausuren, aber meine Antwort war ziemlich schnell klar: „Die Praxisphasen in der Klinik“

Die Praxisphasen waren und sind nämlich für die Studierenden eine große Herausforderung. Bei uns in der Hochschule hatte man die Praxisphasen in der Klinik immer in der zweiten Hälfte des Semesters. Wenn man also aus den Einsätzen zurückkam, standen kurz darauf die Klausuren an. Während der Praxisphasen in der Klinik mussten zudem Praxisberichte absolviert werden. Was sich wie ein Tagebuch anhörte, entpuppte sich schnell als wissenschaftliche Hausarbeit mit viel Literatur und Tagen in der Bibliothek. Diese drei Dinge wollten und mussten nun irgendwie unter ein Hut gebracht werden. Und das obwohl man auch für die meist neue Abteilung schon Dinge nachlesen oder lernen musste und dazu selten pünktlich Zuhause war. So wurde vor allem der „Praxisbericht“ entweder schon vorher geschrieben oder an einem intensiven Wochenende irgendwie bewältigt. Ein wirklich großes Problem blieb aber noch offen, Geld verdienen. Ich habe, wie die meisten PA Student:innen, während meiner Praxisphasen keinen einzigen Euro ausgezahlt bekommen.  Auch als Studierende:r hat man Kosten und Lebenshaltungskosten. Das heißt man musste in diese eh schon vollen Wochen irgendwie noch seinen Nebenjob unterbringen.

Die ersten 2,5 Semestern war ich in der Gastronomie angestellt. In dieser Zeit habe ich bei einem Eventcatering gearbeitet, sodass die Arbeitszeiten hauptsächlich am Wochenende waren. Ich würde Euch ja erzählen, was ich alles gemacht habe, aber als ich letztens an dem Hotel vorbeigefahren bin, habe ich gemerkt wie sehr ich diese Erinnerung aus meinem Gedächtnis gelöscht habe. Nach viel Aufregung eines Chefarztes über die fehlende Bezahlung war dann im vierten Semester der Kompromiss , dass wir ein kostenloses Essen in der Kantine bekommen. Während jeder andere Auszubildende in der Klinik jeden Monat mehrere Hundert Euro erhielt. Die Problematik blieb aber selbstverständlich. Die Situation zeigte mir, dass die Mühlen in Krankenhäusern nur sehr langsam mahlen und es schwierig ist etwas zu erreichen, auch wenn es nicht immer aussichtslos ist. Mit dem Einzug ins dritte Semester kam dann endlich ein Angebot einer Oberärztin einen Nebenjob in der Klinik aufzunehmen. Dieser Nebenjob brachte mir dann nicht nur finanziellen, sondern auch vor allem fachlichen Aufschwung.


Wie ist es bei Euch geregelt? Verdient Ihr Geld während Eurer Praxisphasen oder welchen Nebenjob hattest/hast Du?

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